Manifest der Verwaltungsrebellen

Verwaltungsrebell*innen sind so vielfältig wie ihre Herangehensweisen. Was sie und uns eint, ist eine gemeinsame Haltung, in der wir folgende Werte erkennen:

Wir trauen Verwaltung etwas zu
Ja, Verwaltung kann ganz schön langsam und zäh sein. Und manchmal nervt sie uns und wir verzweifeln an ihrer Bürokratie. Aber: Wir finden und erleben immer wieder, dass sie oft besser ist als ihr Ruf. Wir haben sie nicht aufgegeben und wollen zeigen, dass Verwaltung auch anders kann!

Wir arbeiten gern und aus Überzeugung für das Gemeinwohl
Uns ist bewusst, wie entscheidend Verwaltung das Leben vieler Menschen prägt. Der öffentliche Dienst gestaltet ganz wesentlich unsere Gemeinde, unsere Region, unsere Gesellschaft mit. Wir sind stolz darauf und es treibt uns an, dazu einen Beitrag zu leisten.

Wir handeln im Sinne unserer Verwaltung
Wir möchten die Leistung unserer Verwaltung verbessern und sie zu einem besseren Arbeitsplatz machen. Darin steckt auch eine Portion Eigennutz (mit mehr Freude zu arbeiten), aber wir stellen unseren persönlichen Vorteil nicht über die Ziele der Verwaltung.

Wir sind respektvoll unbequem
Uns ist bewusst, dass es nicht immer für alle Beteiligten angenehm ist, wenn wir  gewachsene Strukturen und Gewohnheiten in Frage stellen. Umso wichtiger ist uns, dass wir respektvoll mit den Bedürfnissen anderer Menschen umgehen und niemanden verletzen. Auch wenn und gerade weil wir Regeln in Frage stellen, halten wir uns an die Spielregeln eines wertschätzenden Umgangs miteinander.

Wir zetteln einen Wandel an, ohne ihn anzuführen
Wir sind anders, aber nicht besser. Wir möchten andere für unsere Ideen gewinnen, aber wir suchen keine Anhänger. Viel lieber möchten wir andere motivieren, ebenfalls Neues anzuzetteln. Und wir wissen, dass wir für tiefgreifende Veränderung die Rückendeckung der obersten Führungsebene brauchen.

Wir schätzen und fördern Vielfalt
Wir werfen einen anderen Blick auf die Dinge. Jede:r von uns bringt eine wertvolle Perspektive mit, die häufig neue ungeahnte Lösungsansätze offenbart. Daher schätzen wir Andersartigkeit und Vielfalt in Kulturen, Geschlechtern, Herkünften, Lebenserfahrung, Fachlichkeit, … und den konstruktiven Streit, der damit manchmal verbunden ist.

Wir begrüßen das Neue und wertschätzen dabei das Alte
Vieles in der Verwaltung hat einen Sinn, so wie es ist. Wir prüfen daher sorgfältig, an welchen Stellen es wichtig ist, Regeln einzuhalten. Wir wertschätzen das, was andere aufgebaut haben. Aber wir scheuen uns auch nicht, das Alte in Frage zu stellen und Regeln und Handlungsansätze zu erneuern. Wir wirken kreativ, ohne zu zerstören. 

Wir handeln mutig, aber nicht fahrlässig
Wir trauen uns und der Verwaltung Neues zu. Dabei sind wir frech (aber nicht respektlos!) – frei nach der Devise „Es ist immer einfacher, um Entschuldigung zu bitten, als eine Genehmigung zu bekommen.“  (Grace Hopper, Marineadmiralin und eine der ersten Informatikerinnen). Die Risiken, die wir eingehen, sind kalkuliert: Wir fragen uns: “Was könnte schlimmstenfalls passieren?” und nehmen in Kauf, auch mal auf die Nase zu fallen. Ohne Fehler kein Lernen. Daher laufen wir gegen Wände, bohren Bretter, die zu dick sind, (ver)irren uns. Und freuen uns wie Schneekönig*innen über alles, was klappt! 🙂


Foto von Mayu Shimizu / CC BY-NC-SA 2.0