Die engagierten Organisator*innen der Agile.Ruhr boten in diesem Jahr erneut ein wunderbares Forum für alle Agil-Fans der Region – wir waren zum ersten Mal dabei beim Barcamp im Unperfekthaus in Essen. Und waren beeindruckt, wie Selbstorganisation, Kreativität, lebhafter Austausch und freundliche Gelassenheit Hand in Hand gingen und die Atmosphäre prägten.
Wir hatten für einen Slot das Thema „Agile Verwaltung – Widerspruch in sich oder: Geht da was im Öffentlichen Dienst?“ vorbereitet und stellten dabei auch die Initiative Verwaltungsrebellen vor.
Dass „First give, then take“ so selbstverständlich ist auf einem Barcamp, wurde nach der Vorstellungsrunde (ja, 200 Teilnehmende – und jede*r wurde kurz sicht- und hörbar) an der langen Reihe der Input-Geber*innen deutlich. So entstand in Windeseile das prall gefüllte Programm für den Tag.
Unser Slot zu „Agiler Verwaltung“ und „Verwaltungsrebellen“ verging dank der engagierten Diskussion und vielen anregenden Beiträge aus der Runde wie im Flug. Und gab Anknüpfung für lange Gespräche im Anschluss.
Es ist großartig, wenn der Titel einer Konferenz („agil“) auch tatsächlich stattfindet!
Wir sind gespannt auf den zweiten Tag!
Mehr dazu demnächst.
— am Tag danach —
Und zack, hat uns der Alltag wieder. Aber zwischendurch kamen immer wieder Eindrücke vom Wochenende in den Sinn. Von den Gesprächen vor und nach Sessions, beim Essen und Kaffeetrinken. Von den Erkenntnissen, die wir mitgenommen haben: die, die sich explizit zum Thema der Session ergaben, aber auch die vielen „Blitzer“, die eher zufällig entstanden – aus Randbemerkungen, aus klugen Fragen der Teilnehmenden, aus der konkreten Schilderung von Praxisabläufen durch die Teilgebenden.
Von der Atmosphäre, die durch die Teilnehmenden, aber auch durch den Tagungsort, das „Unperfekthaus“, geprägt war – das in vielem improvisiert wirkt, aber zugleich superprofessionell für’s Wohlbefinden sorgt: mit der Technik, aber auch – besonders zu loben – mit dem superleckeren Buffet, das den ganze Tag über zu Genuss und Seitengesprächen einlud. Von der enormen Unterschiedlichkeit der Organisationen und Arbeitskontexte, aus denen die rd. 200 Teilnehmenden stammten.
Was mir noch durch den Kopf gegangen ist: Wie viel auch davon abhing, wie hier nicht nur über Selbstorganisation und agiles Arbeiten gesprochen, sondern dies auch gelebt wurde. Wie schnell sich an den beiden Morgenden das Agenda-Board füllte, wie bereitwillig Slots getauscht wurden, damit es mit den Räumlichkeiten besser auskam. Wie ernst die Timeboxes genommen wurden – und wo sie mal aus den Fugen gerieten, wurde es freundlich angesprochen und das Wiedereinrenken zur gemeinsamen Verantwortung erklärt. Wie selbstverständlich allen war, dass Visualisierung beim Mitdenken, Verstehen und gemeinsamen Gedanken-Entwickeln ist. Dass es immer Leute gab, die beim Ausprobieren von Methoden gern als Versuchskaninchen mitmachten und ihre Erfahrungen teilten. Dass man sich gegenseitig um Feedback bat – um zu hören, was gut gelungen war, aber auch, was besser gehen könnte. Dass immer jemand beim Wegräumen half, damit die schnellen Wechsel in den Räumen klappten. Und dass das alles funktionierte, ohne dass jemand umherging und andere darum bat, sie mögen doch bitte …
Ich glaube, wir dürfen nicht unterschätzen, wie wichtig diese (für uns) Selbstverständlichkeiten sind. Manche Organisationskulturen haben da noch Entwicklungschancen und Übe-Bedarf …
Agile.Ruhr 2020 ist schon im Blick – und wir sind sicher wieder dabei.
Ein ganz großes Dankeschön an das Orga-Team (denn vor der Konferenz, klar, ist eine satte Menge an Vorbereitung zu leisten)!
Ich durfte an der Session teilnehmen und war wirklich begeistert. Es gab regen und wertschätzenden Austausch aus ganz unterschiedlichen Perspektiven. Danke dafür!